Pressestatement: "Fratschers Respektlosigkeit"
Der Wirtschaftswissenschaftler Fratzscher spricht sich für ein "verpflichtendes soziales Jahr für alle Rentnerinnen und Rentner" aus. Der Generation der Älteren wirft er "zu viel Ignoranz, Selbstbezogenheit und Naivität" vor.
„Wow, das hat gesessen – Toll“.
Prof. Marcel Fratzscher, Ph.D., immerhin Präsident des gewerkschaftsnahen „Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW)“, hat da mal richtig populistisch Luft abgelassen.
Nun darf man von einem Professor eines renommierten Institutes mehr erwarten, als die Generationen gegeneinander auszuspielen und respektlose Thesen gegen eine Generation auszusprechen. Insbesondere gegenüber einer Generation, die den heutigen Wohlstand Deutschlands maßgebend erarbeitet hat. Rentenbezieher sind größtenteils Deutsche, die eingezahlt haben und auf die Sozialstaatsgarantie vertrauen. Bürgergeldempfänger sind zur Hälfte Ausländer, die noch nie in die Sozialkassen eingezahlt haben. Welches System ist reformbedürftig, wo lassen sich Milliarden sparen? Wir hören, Herr Professor!
Wo sind denn die akademischen Vorschläge, die Deutsche Rentenversicherung wieder von den versicherungsfremden Leistungen zu befreien und Leistungen nur denen zu gewähren, die auch entsprechend eingezahlt haben? Die Deutsche Rentenversicherung ist ein Umlageverfahren: wer einzahlt, bekommt auch seine verfassungsrechtlichen Ansprüche erfüllt. Politische Entscheidungen und versicherungsfremde Leistungen über die Gesetzliche Rentenversicherung zu bedienen - keine gute Idee und undemokratisch.
Der Bundesanteil an der Gesetzlichen Rente ist heute kleiner als vor 20 Jahren. Der Beitragssatz der Gesetzlichen Rentenversicherung ist derzeit keineswegs so hoch wie nie, im Gegenteil. Allein 2024 zahlten die Rentner in Deutschland fast 63 Mrd. Euro an Steuern. Ja, es gibt Handlungsbedarf, das System der Gesetzlichen Rentenversicherung zukunftssicher zu machen. Aber dann faktenbasiert, unideologisch und sozial gerecht.
Die heutige Rentnergeneration ist im Ehrenamt SPITZE. Ob in den Familien, in gesellschaftlichen Bereichen oder den Blaulicht- und sonstigen Hilfsorganisationen.
Also Herr Professor, mehr substantielle Ideen, weniger Respektlosigkeit, Ignoranz, Selbstbezogenheit und Naivität, dann wird man sie auch wieder ERNST nehmen.
Jan Urban
Pressesprecher der CDU Cottbus.